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Rund 80 Prozent der Ernte hängen vom Wetter ab

Landwirtschaft richtet sich aufgrund des Wetters neu aus / Versicherungskammer Bayern setzt sich für staatliche Förderung der Mehrgefahrenversicherung ein

München. Heftige Wetterkapriolen treffen die Landwirte immer häufiger. Extremwetter, die offene Flanke der Landwirtschaft, treten nicht nur öfter auf, sondern fallen auch immer stärker aus. Neben Starkregenfällen, Hagelschlägen, Stürmen und Spätfrösten nehmen vor allem die Dürren zu. Das zeigt die Rückschau auf das vergangene Jahr überdeutlich: Viele Landwirte saßen 2018 buchstäblich auf dem Trockenen. Schwere Einbußen bis zum Totalausfall gab es allenthalben. Rund 80 Prozent des Ernteertrags hängen vom Wetter ab.
Eine Absicherung der Ernte gegen Extremwetter ist unverzichtbar. Die Versicherungskammer Bayern bietet mit ihrer Ernteversicherung „ErnteSchutz Vario“ einen umfassenden und flexiblen Schutz gegen so gut wie alle Extremwetter, die die Ernte bedrohen. Wichtig zu wissen: Derzeit sind etwa72 Prozent der Ackerfläche in Deutschland gegen Hagel versichert, aber nur ein verschwindend geringer Teil gegen Trockenheit.
Raimund Lichtmannegger, Hauptabteilungsleiter Landwirtschaft Versicherungskammer Bayern, stellt fest, dass mit der Zahl der Unwetter die Schadentage insgesamt spürbar zunehmen: „2018 begutachteten unsere Spezialisten 15 000 Felder. 66 Schadentage waren zu verzeichnen; das langjährige Mittel liegt bei 43 Schadentagen.“
Nach der ausgeprägten Trockenheit 2018 reagierte die Politik mit staatlichen Soforthilfen und stellte 340 Millionen Euro zur Verfügung – ein wichtiges Signal und ein klares Bekenntnis zu den Landwirten in dieser extremen Notlage. Doch eine Dauerlösung sei das nicht, erläutert Lichtmannegger. Zumal die Soforthilfen nie allen geschädigten Landwirten zu Gute kommen: „Der vorsorgende, versicherte Landwirt wird gegenüber dem nicht versicherten benachteiligt. Die staatlichen Behörden sind nicht für die Aufgaben der Schadenserhebung, wie beispielsweise der Berechnung und Auszahlung einer Entschädigung, ausgestattet.“ Staatliche Hilfen kommen daher oft stark zeitverzögert an und können die Liquidität der Betriebe nicht sichern. Auch für den Landwirt ist der Aufwand der Antragsstellung und umfassenden Nachweisführung hoch.
Die Frage, inwieweit die Mehrgefahrenversicherung künftig staatlich gefördert wird, steht derzeit ganz oben auf der agrarpolitischen Agenda. Die Versicherungskammer Bayern als größter Landwirtschaftsversicherer setzt sich für eine staatliche Förderung ein. Als erster Versicherer hat sie 2015 eine Absicherung gegen flächendeckende Extremwettergefahren entwickelt, die auch Trockenheit einschließt. Da Ernteschäden durch Trockenheit oder Frost oft ganze Regionen betreffen, ist das Risiko hoch und die Versicherung damit vergleichsweise teuer. Ohne staatliche Unterstützung können die Landwirte diese nicht finanzieren. Nahezu alle EU-Länder bezuschussen die Versicherungsbeiträge ihrer Landwirte schon seit Jahren in erheblichem Umfang.
Hohe Bedeutung der deutschen Landwirtschaft*
  • Jeder neunte Arbeitsplatz steht in Deutschland mit dem sogenannten Agro-Business in Verbindung. Dieses umfasst die gesamte Lebensmittelkette und damit alle Schritte von der Urproduktion bis zum Verbraucher.
  • Das Agro-Business hatte 2017 in rund 750.000 Betrieben insgesamt 4,7 Millionen Beschäftigte.
  • Somit sind knapp 11 Prozent aller Erwerbstätigen damit beschäftigt, Menschen mit Essen und Trinken zu versorgen.
  • Ein Landwirt ernährt heute 135 Personen. 1900 waren es noch 4 Personen.
 
Mehr Informationen gibt es unter:
 
Ansprechpartner zu diesem Thema:
Dr. Inge Sommergut
Unternehmenskommunikation Konzern Versicherungskammer
Telefon +49 89 21 60-41 06
E-Mail: inge.sommergut@vkb.de 
 
Konzern Versicherungskammer
Der Konzern Versicherungskammer ist bundesweit der größte öffentliche Versicherer und inzwischen der siebtgrößte Erstversicherer in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte er Beitragseinnahmen von insgesamt 8,31 Mrd. Euro. Mit seinen regional tätigen Gesellschaften ist das Unternehmen in Bayern, der Pfalz, im Saarland sowie in Berlin und Brandenburg tätig. Der Krankenversicherer der S-Finanzgruppe ist zusammen mit den anderen öffentlichen Versicherern bundesweit tätig. Von großer Bedeutung ist das gesellschaftliche Engagement des Konzerns Versicherungskammer. Die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie der Förderung ehrenamtlicher Einrichtungen und Initiativen, die insbesondere im Bereich der Prävention und Sicherheit tätig sind, wird seit einigen Jahren zusätzlich gestärkt durch die beiden Stiftungen, Versicherungskammer-Stiftung und Versicherungskammer-Kulturstiftung. Zudem ist der Konzern Versicherungskammer bereits zum dritten Mal mit dem Zertifikat „Beruf und Familie“ als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet worden. Er hat rund 6.600 Beschäftigte, davon 289 Auszubildende.