Ein gutes Zeitmanagement ist die halbe Miete
Zeitmanagement im Studium – Timing ist alles
Zwischen Vorlesungen und Nebenjob noch schnell zum Sport und auf dem Weg den Einkauf erledigen – das Studentenleben kann manchmal anstrengend sein. Viele Studierende sind dem Stress nicht gewachsen und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Dabei gibt es einfache Methoden, wie Sie nicht nur Ihren Alltag besser organisieren können, sondern auch bessere Lernerfolge erzielen durch Zeitmanagement.
Strukturiert durch den Tag
Der Tag hat 24 Stunden. Trotzdem bewältigen manche in dieser Zeitspanne mehr Aufgaben als andere und sind trotzdem (oder gerade deswegen) entspannter, ausgeglichener und erfolgreicher. Bereits die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach wusste: „Müde macht nur die Arbeit, die wir liegenlassen, nicht jene, die wir tun.“ Aber, wie schafft man es, seinen Tag so zu strukturieren, dass man sich abends zufrieden ins Bett legen kann?
Die Grundlage: Selbsteinschätzung und Reflexion
Um Ihren Tag sinnvoll zu strukturieren, müssen Sie sich erst einmal bewusst werden, was überhaupt Ihre Ziele und Wünsche sind. Möchten Sie erfolgreicher in der Uni sein oder mehr Zeit mit Freunden verbringen? Möchten Sie Ihre Hobbys intensiver ausleben oder als Werkstudent glänzen und Kontakte für Ihre Karriere nach dem Studium knüpfen? Gleichzeitig sollten Sie sich über Ihre Stärken und Schwächen bewusst werden, um Ihre Erwartungen an sich selbst nicht zu hoch zu schrauben. Wenn Sie sich schwer tun, diese Einschätzungen vorzunehmen, dann probieren Sie es doch einmal mit dem 10-10-10-Modell. Hier stellen Sie sich drei ganz einfache Fragen:
1
Welche Auswirkungen hätte mein Handeln in 10 Tagen?
2
Welche Auswirkungen hätte es in 10 Monaten?
3
Welche Auswirkungen hätte es in 10 Jahren?
In einem Praxis-Beispiel sieht die Frage so aus: Wenn ich mit meiner Abschlussarbeit heute nicht beginne, welche Auswirkungen hätte das in den genannten Zeiträumen? Es könnte sein, dass es in 10 Tagen zu spät wäre, die Arbeit fertigzustellen, dass Sie deswegen erst in 10 Monaten Ihren Abschluss machen und sich in 10 Jahren darüber ärgern würden, dass Sie damals nicht früher begonnen hatten. Wenn Ihnen dies bewusst wird, werden Sie sich leichter tun, Ihren Tag konkret zu strukturieren.
Die Strukturierung des Tages: Prioritäten setzen
Wenn Sie sich selbst reflektieren und das 10-10-10-Modell anwenden, werden Sie schnell merken, was Ihnen wirklich wichtig ist. Um zu priorisieren, sollten Sie Aufgaben bereits am Vortag oder jeweils zu Beginn der Woche nach Wichtigkeit und Dringlichkeit einteilen: Die Wohnung zu putzen könnte zum Beispiel wichtig, aber nicht dringlich sein. Ihre Abschlussarbeit wiederum könnte wichtig und dringlich sein. Je wichtiger und dringlicher etwas ist, desto weiter oben sollte es auf Ihrer To-do-Liste stehen. So schaffen Sie eine Struktur und definieren die Reihenfolge der Aufgaben, die Sie erledigen möchten – von dringend und wichtig bis hin zu nicht eilig und weniger wichtig. Weniger wichtige oder nicht eilige Aufgaben, die Sie nicht geschafft haben, werden in die To-do-Liste der nächsten Woche oder des nächsten Tages übertragen.
Zum Thema Zeitmanagement gibt es zahlreiche Apps, wie zum Beispiel Chaos Control oder Trello. Hier werden Sie nicht nur bei der Planung Ihrer To-do-Listen unterstützt, sondern erhalten auch Erinnerungen, praktische Tipps und vieles mehr.
Routinen und Rituale für mehr Struktur und Zeit
Was fast alle erfolgreichen Menschen eint: Sie haben feste Zeiten, Rituale und Routinen, die sie täglich vollziehen. Für den einen bedeutet das, gleich morgens den Tag mit Sport zu beginnen, der Nächste geht immer zur gleichen Zeit ins Bett und macht vorher noch eine Einheit Yoga. Adaptieren Sie diese Verhaltensweisen und bauen Sie sich eigene Routinen und Rituale. Sie werden merken, dass Ihnen diese Anker im Tagesablauf helfen werden, auch andere Aufgaben strukturierter und schneller zu erledigen – was Ihnen wiederum mehr Zeit für andere Aufgaben, Hobbys oder Freunde beschert.
Produktiv durch Pausen
So banal es klingt: Erst wenn Sie genügend Pausen einplanen, werden Sie wirklich produktiv und erfolgreich sein. Wir wissen aus Studien, dass spätestens nach 90 Minuten konzentrierter Arbeit die Leistung stark abfällt. Wenn Sie einfach weitermachen, sinkt nicht nur Ihre Leistung, sondern auch Ihre Motivation. Dies führt wiederum dazu, dass Sie die Motivation und die Lust verlieren und dadurch erst recht in Zeitdruck geraten. Wenn Sie also bewusste Pausen einlegen, nutzen Sie diese auch wirklich als Pausen: Schalten Sie den Kopf ab, gehen Sie an die frische Luft oder machen Sie ein paar Sportübungen. Aber denken Sie in dieser Zeit nicht an Ihre To-do-Liste. Sie werden merken, dass diese Einteilung in Arbeits- und Pausenblöcke Ihre Produktivität steigern wird.
Lernen Sie, Nein zu sagen
Sie kennen das bestimmt: Eigentlich wollten Sie sich am Wochenende vom Stress der Woche entspannen, dann kommt der Anruf von einem Freund. Die Bitte: “Kannst Du mir bei meinem Umzug helfen?” Sozial wie Sie sind, sagen Sie natürlich zu – obwohl Sie eigentlich wissen, dass Sie nicht die nötige Ruhe und Entspannung bekommen, um Energie für die kommende Woche zu tanken. Stress entsteht nämlich oft dann, wenn wir uns zu viele Aufgaben auf einmal zumuten. Trauen Sie sich also durchaus auch ab und zu Nein zu sagen. Natürlich ist ein Nein mit Begründung immer besser – schließlich wollen Sie ja nicht die Freundschaft riskieren. Wenn Sie erklären, dass Sie momentan sehr stark eingespannt sind, wird das ein guter Freund verstehen, ohne nachtragend zu sein.
Gutes Zeitmanagement ist ein Leben lang wichtig
Im Studium haben Sie die Möglichkeit, wertvolle Soft Skills für Ihr späteres Berufsleben zu erlangen.
Fangen Sie deswegen am besten gleich an und entwickeln Sie Ihr Zeitmanagement. Ihre Nerven, Ihre Freunde und Ihre Kollegen werden es Ihnen danken.
Fangen Sie deswegen am besten gleich an und entwickeln Sie Ihr Zeitmanagement. Ihre Nerven, Ihre Freunde und Ihre Kollegen werden es Ihnen danken.
Sie wollen mehr zum Thema Zeitmanagement erfahren? Dann lesen Sie unseren Magazinartikel Zeitsparen: die besten Tipps.