Verantwortung für Mensch und Gesellschaft

Als Vorbereitung auf den Nachhaltigkeitstag haben wir unsere Mitarbeitenden eingeladen, mit der Versicherungskammer-Challenge ihren Alltag nachhaltig(er) zu gestalten. Am Challenge-Mix in der Earnest-App unserer Start-up-Beteiligung uptodate Ventures haben etwa 100 Mitarbeitende mitgemacht. Sie traten in elf Teams gegeneinander an: Kalt duschen, Leitungswasser trinken und die eigene Mobilität in Richtung Nachhaltigkeit optimieren – so lauteten die Herausforderungen, die die Teams mit großem Ehrgeiz meisterten. So konnten wir in 19 Tagen rund drei Tonnen CO₂e einsparen. Die Siegerteams wurden am ersten Nachhaltigkeitstag geehrt und erhielten als Preis einen nachhaltigen Kochworkshop im Betriebsrestaurant.

Für das Geschäftsjahr 2023 wollen wir ein Gremium aus externen Experten etablieren, um unsere strategische Positionierung im Themengebiet Nachhaltigkeit zu analysieren und den Dialog mit unseren Stakeholdern zu intensivieren. Dazu gehört auch die laufende Evaluation unserer Strategien, die wir vorantreiben werden. Da wir Transparenz als einen wesentlichen Schlüssel für die Entwicklung von Nachhaltigkeit in Unternehmen sehen, werden wir 2023 weiter an unserem Berichtswesen arbeiten und sind dazu unter anderem eine Kooperation mit Zielke Consulting eingegangen. Neben der Weiterentwicklung des bestehenden Berichts werden wir uns intensiv mit der Umsetzung der CSRD beschäftigen.

Mit der Compliance-Funktion steuern und prüfen wir unter Einsatz eines speziellen Tools die Einhaltung von Finanzsanktionen und Embargos bei insoweit relevanten Vorgängen wie etwa Vertragsabschlüssen oder Auszahlungen. Aktuell hervorzuheben sind hier die als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine seitens der EU und verschiedener Einzelstaaten gegen Russland in Kraft gesetzten, umfangreichen Sanktionen. Um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden der Unternehmen des Konzerns hierfür sensibilisiert sind, wurden sie entsprechend informiert. Eine zentrale Aufgabe der Compliance-Funktion ist die Beobachtung des Rechtsumfelds. Dabei soll sichergestellt werden, dass relevante gesetzliche Änderungen oder Neuerungen für die Unternehmen des Konzerns identifiziert und entsprechende (Umsetzungs-)Maßnahmen eingeleitet werden. Gerade in der im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten stehenden Regulatorik zeigt sich weiterhin eine starke Dynamik. Auswirkungen für unsere Unternehmen werden zum Beispiel die Anforderungen aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), der CSRD und dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) haben.

Die CSRD gibt vor, dass die im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung zu veröffentlichenden nachhaltigkeitsbezogenen Informationen deutlich auszuweiten sind. Die neue CSR-Richtlinie folgt einer doppelten Wesentlichkeitsperspektive („Double Materiality“). Das bedeutet für uns, dass wir die Wirkung von Nachhaltigkeitsaspekten auf die wirtschaftliche Lage unserer Unternehmen und die Auswirkungen des Betriebs auf Nachhaltigkeitsaspekte bestimmen und veröffentlichen müssen. Die künftige Berichterstattung muss Angaben zu Nachhaltigkeitszielen, der Rolle von Vorstand und Aufsichtsrat, den wichtigsten nachteiligen Wirkungen des Unternehmens und zu noch nicht bilanzierten immateriellen Ressourcen enthalten. 2022 haben wir eine Vorstudie zur CSRD durchgeführt, um die regulatorischen Anforderungen für die künftige Nachhaltigkeitsberichterstattung zu analysieren und haben die wesentlichen Handlungsfelder durch die Wesentlichkeitsanalyse definiert. Wir begrüßen die zunehmende Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit im Interesse unserer Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeitenden und haben daher sehr früh mit den Vorbereitungen auf die CSRD begonnen.

Zum 28. Juni 2025 wird das BFSG in Kraft treten. Das Gesetz formuliert neue Anforderungen für eine inklusive Gesellschaft und wird Barrierefreiheit für Produkte und Dienstleistungen im elektronischen Geschäftsverkehr fokussieren. So wird beispielsweise der Zugang zu Informationen künftig immer über zwei der drei Sinne Hören, Sehen oder Tasten zu ermöglichen oder ein bestimmtes Sprachniveau zu beachten sein. Diese Anforderungen zum Beispiel auf unseren Websites und dazugehörigen Online-Anwendungen sicherzustellen, wird eine der Aufgaben für unsere Unternehmen im nächsten Jahr, die die Compliance-Funktion begleiten wird.

Mit Blick auf Personalcompliance überwachen wir insbesondere die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, die die Arbeitnehmerrechte betreffen, greifen Auffälligkeiten in Zusammenarbeit mit der Konzernfunktion Compliance auf und leiten entsprechende Maßnahmen ein. Darüber hinaus arbeiten wir vertrauensvoll mit den Arbeitnehmervertretungen und dem Sprecherausschuss zusammen, sowohl in kollektiven Fragestellungen als auch im Einzelfall.