• Umgang mit Feuerlöschern

    Die richtige Hand­habung von Feuer­löschern

Die besten Tipps zum Um­gang mit Feuer­löschern

Schon ein ver­gesse­nes Bügel­eisen oder eine um­ge­kippte Kerze kann einen Brand in der Wohn­ung ver­ur­sachen. Doch wann kann man ein Feuer noch selbst löschen? Und was ist bei der Hand­hab­ung von Feuer­löschern zu be­achten? Mit diesen Tipps ver­hal­ten Sie sich im Brand­fall richtig.

„In jedem Haushalt schlummern Ge­fahren für einen Brand“, weiß Florian Ramsl, Re­fer­ent für Feuer­wehr-Spon­sor­ing bei der Ver­sicher­ungs­kammer Bayern. Ramsl ist selbst bei der frei­willi­gen Feuer­wehr und kennt sich mit Bränden aus.
Dass ein Brand im Haus­halt nicht ge­löscht werden kann, liegt häu­fig daran, dass die Be­troffe­nen den Feuer­löscher nicht in Be­trieb nehmen können.
Florian Ramsl, Re­fer­ent für Feuer­wehr-Spon­sor­ing
Weil sich Feuer un­be­merkt in der Wohn­ung ent­zünd­en können, hält der Ex­perte Rauch­melder für dring­end em­pfehl­ens­wert. Mittler­weile sind Rauch­melder in den meisten Bundes­länd­ern Pflicht, auch in Bayern.
Bricht zu Hause ein Feuer aus, ver­zwei­feln viele beim Lösch­versuch: „Dass ein Brand im Haus­halt nicht ge­löscht werden kann, liegt häu­fig daran, dass die Be­troffe­nen den Feuer­löscher nicht in Be­trieb nehmen können“, er­klärt Feuer­wehr­mann Florian Ramsl. Um im Not­fall rich­tig zu rea­gieren, sollte man sich des­halb regel­mäßig die Ge­brauchs­an­weis­ung des Ge­räts durch­lesen.
Beim Löschen sollte man sich aller­dings nie­mals in Gefahr bringen. Haben sich die Flammen schon aus­ge­breitet oder ist die Rauch­ent­wick­lung zu stark, gilt: Türen schließen und Wohn­ung ver­lassen. Die Feuer­wehr sollten Sie schon vor Ihrem Lösch­versuch rufen.

Experte Florian Ramsl vom Sponsoring der Feuerwehr
Unser Experte Florian Ramsl vom Sponsoring der Feuerwehr kennt sich im Umgang mit Feuerlöschern aus.

Wie verhalte ich mich im Brand­fall richtig?

  • Bewahren Sie Ruhe.
  • Rufen Sie unter 112 die Feuer­wehr und melden Sie den Brand.
  • Bringen Sie sich in Sicher­heit und warnen Sie andere Leute im Haus.
  • Schließen Sie die Türen, nutzen Sie Flucht­wege und nehmen Sie NICHT den Aufzug.
  • Ver­suchen Sie nur dann sel­bst zu löschen, wenn es sich um ein kleines Feuer handelt und Sie sich da­durch nicht selbst in Ge­fahr bringen.
  • Bei Rauch im Treppen­haus gehen Sie nicht hi­nein, sondern machen Sie sich auf dem Bal­kon oder am Fens­ter be­merk­bar.
In unserem Merkblatt zum Download finden Sie die wich­tig­sten Schritte zum richti­gen Ver­hal­ten im Brand­fall. Drucken Sie sich diese An­leit­ung aus und hängen Sie die Check­liste gut sicht­bar bei sich zu Hause auf.

Welchen Feuer­löscher brauche ich für zu Hause?

Um ein Feuer zu be­kämpf­en, bieten sich ver­schie­dene Lösch­mittel an: Wasser, Pulver, Schaum und Kohlen­di­oxid (CO2). „Pulver­löscher sind für den Haus­ge­brauch eher un­ge­eignet“, erklärt Ramsl. Das Pulver ist schwer zu ent­fernen und kann die Ein­richt­ung be­schä­di­gen.
Besser für zu Hause sind Feuer­löscher mit Wasser oder Schaum. Sie können bei ver­schie­denen Brand­herden ein­ge­setzt werden, zum Bei­spiel bei Holz, Papier oder Texti­lien.
Was viele nicht wissen: Wasser­löscher können bei Bränden von Elek­tro­ge­räten ein­ge­setzt werden, wenn ein Ab­stand von einem Meter ein­ge­hal­ten wird.
Florian Ramsl, Re­fer­ent für Feuer­wehr-Spon­sor­ing
Brennen da­gegen elek­trische An­lagen, ist ein Kohlen­dioxid­löscher gefragt. „Was viele nicht wissen: Wasserlöscher können bei Bränden von Elek­tro­ge­räten ein­ge­setzt werden, wenn ein Ab­stand von einem Meter ein­ge­halten wird.“ Tut es dann auch ein Eimer Wasser? Davon rät der Ex­perte ab: „Ein Eimer Wasser muss erst einmal voll­ge­macht werden. Mit einem Feuer­löscher geht es schneller.“
Bei einem Fett­brand dürfen Sie jedoch NIEMALS zum üb­lichen Wasser- oder Schaum­löscher greifen. „Dadurch würde es zu einer lebens­bedroh­lichen Stich­flamme kommen, die auch die Küchen­ein­richt­ung mit in Brand setzen würde“, erklärt Ramsl. Was in einem solchen Fall hilft:
  • Pfanne vom Herd ziehen und Herd aus­schal­ten. So er­lischt die Energie­quelle des Feuers.
  • Deckel auf die Pfanne setzen, damit das Feuer keinen Sauer­stoff be­kommt (bei kleinen Fett­bränden hilft eine Lösch­decke).
Ein spezieller Fett­brand­löscher be­kämpft das Feuer durch Ver­seifung.

Wann benutze ich welchen Feuerlöscher?
Übersicht nach Brandklassen

PG, PM, P, K, W, F, S – was hat es mit dieser Kenn­zeich­nung auf den Feuer­lösch­ern auf sich? Und welches Mittel eig­net sich für die ver­schie­den­en Brand­klassen von A bis F? Was sich nach einem kompli­zier­ten Feuer­löscher-ABC anhört, ist eine hilf­reiche Orien­tier­ung für den Ernst­fall:

Brandklassen
Je nach Brand werden manchmal unterschiedliche Löschmittel benötigt.

4 Tipps zum Umgang mit Feuerlöschern

Um den Feuer­löscher im Gefahr­en­fall rich­tig ein­zu­setzen, em­pfiehlt Feuer­profi Ramsl Fol­gen­des:

 
1
Bewahren Sie den Feuer­löscher an einer zent­ral­en Stelle auf. Es bringt nichts, wenn Sie ihn bei einem Brand erst aus dem Keller holen müssen.
2
Klären Sie alle Familien­mit­glied­er da­rüber auf, wo sich der Feuer­löscher be­findet.
3
Beschäf­tigen Sie sich mit der Be­dien­ungs­an­leit­ung des Feuer­löschers. Jeder Feuer­löscher wird etwas anders be­dient. Machen Sie sich mit dem Aus­löse­mecha­nis­mus ver­traut.
4
Sie müssen mit einem Feuer­löscher nicht nah an den Brand­herd her­an­treten. Halten Sie einen Ab­stand von drei bis fünf Me­tern ein.

Der richtige Einsatz von Feuerlöschern: So funktioniert’s

Wussten Sie, dass Sie einen Feuer­löscher nie­mals probe­weise be­täti­gen sollten? Das Ge­rät ist zwar leicht zu be­dien­en, den­noch sind eini­ge Dinge zu be­achten:
Richtiger Umgang mit Feuerlöschern
Mit diesen Tipps bekommen Sie einen Brand sicher und schnell unter Kontrolle.

Wann muss ich den Feuerlöscher austauschen?

Ein Feuerlöscher muss erst nach zehn Jahren aus­ge­tauscht werden. Über­prüfen sollten Sie das Gerät aller­dings alle zwei Jahre. Da­neben gibt es für den Haus­ge­brauch hand­liche Lösch­sprays oder -dosen. Diese haben un­ge­nutzt je­doch nur eine Garan­tie von drei Jahren. Da­nach muss ein neues Mittel ge­kauft werden.

Welche Versicherung schützt mein Zuhause im Brandfall?

Haus­eigen­tümer können eine Wohn­ge­bäude­ver­sicher­ung ab­schließen, um Brand­schäden ver­sicher­ungs­tech­nisch ab­zu­decken. Als Mieter be­nötigt man eine Haus­rat­versicherung, diese deckt die Schä­den an Gegen­ständen wie Möbeln oder Kleid­ung ab.

Feuerwehr-Sponsoring der Versicherungskammer Bayern

Brände zu ver­hindern und über die Hand­hab­ung von Feuer­löschern auf­zu­klären, ist für die Ver­sicher­ungs­kammer Bayern eine Herzens­an­ge­legen­heit: Damit die Feuer­wehr den Um­gang mit den ver­schie­den­en Lösch­mitteln üben kann, stellt die Kammer 96 Land­kreisen und kreis­freien Städten in Bayern einen so­ge­nannten Schaum­trainer zur Ver­füg­ung. Das ist ein Mini­atur­for­mat, mit dem die Feuer­wehr­frauen und -männer das Löschen in ver­schie­den­en Brand­sze­narien trai­nieren können. „Damit möchte die Ver­sicher­ungs­kammer Bayern die Arbeit der Feuer­wehr hono­rieren und die frei­willige Feuer­wehr unter­stützen“, sagt Florian Ramsl.

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