Gegen gefälschte Bewertungen geht Jameda laut eigener Auskunft rigoros vor. So prüft ein Algorithmus automatisch alle Bewertungen noch vor der Veröffentlichung auf technische wie sprachliche Auffälligkeiten und kann feststellen, ob ein Patient einen Arzt mehrfach bewertet hat, ob Agenturen dahinterstecken oder Ärzte sich selbst bewerten. Manipulationsversuche im größeren Stil können so zuverlässig herausgefiltert werden – immerhin zehn Prozent der eingehenden Bewertungen.
Viele Patienten wie beispielsweise Manfred Scheer wissen aber auch, dass sie die Online-Bewertungen realistisch einschätzen müssen – denn was für den Staubsaugerkauf gilt, gilt auch bei der Arztwahl. Der 72-Jährige hat sich wegen seines Nierentumors erst über seinen Arzt online informiert, als er bereits wusste, wer ihn behandelt. „Diese Bewertungen können auch sehr verwirrend sein. Manche geben ihm eine Eins, andere sagen, sie würden nicht zu ihm gehen. Und tatsächlich ist er im Umgang mit seinen Patienten etwas ruppig, aber das hat mich nicht weiter gestört, weil er einfach ein guter Diagnostiker und sehr gründlich ist.“