Ausweg Jobwechsel?
Nico hadert inzwischen mit seinem Job, denkt über einen Wechsel nach – und das nicht nur wegen der hohen Arbeitsbelastung. "Einerseits ist da natürlich der Punkt, dass wir wahnsinnig wenig Freizeit haben und gleichzeitig eine immense Verantwortung tragen, die immer größer wird. Ein anderer Punkt ist aber auch die Bezahlung", sagt der 37-Jährige. Mit einem Grundgehalt von 1.800 Euro sei es nahezu unmöglich, irgendwann eine Familie zu ernähren, findet er.
Es ist ein Thema, das den examinierten Pfleger umtreibt – schon mehrfach habe er versucht, die prekären Bedingungen zu thematisieren, sogar Flugblätter hat er unter den Kollegen verteilt. Doch worauf er traf, war Schweigen und Resignation. "Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, einfach mal ein Buch zu schreiben", meint Nico – denn eigentlich, so sagt er, sei der Pflegeberuf ein Traumjob. Zumindest könnte er es sein. Anderen Menschen zu helfen, wenn sie Hilfe am dringendsten benötigen – das war auch Nico Traum. Ein Traum, der sich unter den Bedingungen in Deutschlands Pflegeeinrichtungen zum Albtraum entwickelt hat.
*Name wurde von der Redaktion geändert