Festlicher Akt
Lederhosen, Bier und Festzelt müssen sein: Zum Maibaumaufstellen versammelt sich meist das ganze Dorf.
Blau-weiße Tradition
Die Bemalung des Maibaums – auch „Schnürung“ genannt – folgt einem strengen Prinzip: So muss sich die blau-weiße Spirale von rechts unten nach links oben winden. In Franken findet man übrigens auch rot-weiße Stämme, in Baden-Württemberg sind sie oft kunterbunt.
Wer hat’s erfunden?
Wann der erste Maibaum aufgestellt wurde, ist umstritten: Einige Volkskundler sehen den Ursprung des Maibaum-Brauchs in alten germanischen Riten – eine durchgängige Tradition zu den heutigen Maibäumen lässt sich aber nicht herstellen. In seiner heutigen hohen Form ist der Maibaum seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
In luftiger Höhe
Auf beiden Seiten des Stammes sind die Zunftzeichen angebracht. Diese Schilder – oder auch Taferl – zeigen Szenen aus dem Vereinsleben oder dem handwerklichen, kaufmännischen und bäuerlichen Alltag des jeweiligen Dorfs.
Kurze Pause
Auch Helfer haben Zeit für einen kleinen Plausch. Meist sind es die Männer der Burschen- und Trachtenvereine, die den Maibaum Zentimeter für Zentimeter in die Höhe hieven.
Aufsitzen!
Die Fahrt zum Dorfplatz genießen die Trachtler vom Maibaum aus. Ganz unbürokratisch läuft so ein Maibaumtransport aber nicht ab: Spätestens 14 Tage vorher muss dieser beim Landratsamt angemeldet werden – beim Transport selbst muss dann die Polizei oder die Feuerwehr vor Ort sein.
Mit vereinten Kräften
... wird ein Maibaum aufgestellt. Dazu werden traditionell so genannte Scherstangen aus Holz verwendet. Aber auch Traktoren und Kräne kommen heute oft zum Einsatz – immerhin wiegt ein durchschnittlich großer Baum gut drei Tonnen.
Klettermaxe
Im südlichen Niederbayern und im Passauer Land findet direkt nach dem Aufstellen traditionell das Maibaumkraxeln statt. Dabei schmieren sich die jungen Männer vielerorts Pech an die Füße, spucken sich in die Hände und klettern bis an die Baumspitze. Der schnellste Kraxler hat am Ende gewonnen.
Unfallgefahr
Das Aufstellen des Maibaums erfordert vor allem eines: jede Menge Erfahrung – und das richtige Equipment. Sonst kann es schnell zu einem Unfall kommen, wie 2010 in Schweinthal bei Miesbach. Dort brach beim Aufrichten des 30 Meter langen Maibaums eine Schraube, der Baum kippte um. Glücklicherweise stürzte er auf ein freies Feld.