• LinkedIn-Profil

    Berufliche Netzwerke:

    Wie gelingt der Karrierestart?

Sie haben alle Hürden der Ausbildung oder des Studiums gemeistert und der Start Ihrer beruflichen Karriere ist endlich zum Greifen nah? In der heißen Phase könnte dann allerdings doch noch ein kleiner Stein im Weg liegen. Es stellt sich nämlich die Frage: „Wo finde ich überhaupt die richtigen Jobs?“

Viele setzen dabei auf die großen Business-Netzwerke wie LinkedIn oder Xing. Aber lohnen sich der Aufwand und die Kosten überhaupt? Wir erklären Ihnen, welche Vorteile diese Plattformen bieten, wie Sie Ihr Profil auf Vordermann bringen und für welche Branchen sich berufliche Netzwerke ganz besonders eignen.

Xing und LinkedIn: Das bieten die Plattformen

Xing und LinkedIn sind beliebt: Mehr als 31 Millionen Deutsche nutzen die beiden Netzwerke. Wir zeigen Ihnen drei wichtige Gründe, wieso sich ein Profil auf diesen Plattformen lohnt.

Die große Bühne des (Berufs-)Lebens:

Laut einer Studie des deutschen Digitalverbandes Bitkom im Jahr 2018 prüfen 60 % der Personaler die LinkedIn- und Xing-Profile ihrer Bewerber. Ein Vorgehen, das es übrigens auch bei der Versicherungskammer Bayern gibt. Ein sorgfältig geführtes Profil, das Ihre Stärken darstellt, kann demnach ein wichtiger Vorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern sein.

Berufliches Networking:

Hier bieten die Plattformen gleich zwei Vorteile – zum einen können Sie erfahren, über welche fachlichen Kompetenzen andere Jobeinsteiger in Ihrem beruflichen Umfeld verfügen, und sich diese Fähigkeiten selbst aneignen. Zum anderen können Ihre Kommilitonen wichtige Kontakte sein, um Informationen anderer Unternehmen zu erhalten.
Networking
So finden Sie beispielsweise heraus, ob Arbeitsbedingungen und Gehaltsvorstellungen zu Ihnen passen. Auch können Ihre Kontakte ein gutes Wort für Sie einlegen, wenn Sie sich bewerben möchten.

Exklusive Stellenausschreibungen:

Die Digitalisierung macht auch vor dem Stellenmarkt nicht halt – in Zukunft werden Personalmanager neue Jobs vermehrt auf beruflichen Netzwerken veröffentlichen. Unternehmen können so gezielt nach Kompetenzen und Berufserfahrungen suchen, ihre Stellenausschreibungen direkt an die richtige Zielgruppe ausspielen und dadurch Kosten sparen. Für Bewerber wandelt sich der Trend ebenfalls hin zur Bewerbung direkt über eines der Stellenmarkt-Portale. Für Sie bedeutet das: Arbeiten Sie schon jetzt an einem aussagekräftigen Profil und etablieren Sie sich in den nächsten Jahren als Experte in Ihrem Fachbereich. Schreiben Sie beispielsweise eigene Artikel, teilen Sie Ihre Projekte in Ihrem Profil oder eignen Sie sich wichtiges Fachwissen an. So bereiten Sie sich schon heute auf den Karrieresprung von morgen vor.

5 Tipps für ein überzeugendes Profil auf beruflichen Netzwerken

Wie erfolgreich Sie in einem Business-Netzwerk sind, hängt auch davon ab, wie gut Sie sich als Bewerber präsentieren. Mit unseren fünf Tipps lassen Sie ihr Profil glänzen.
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Profilbild

Da es keine zweite Chance für einen ersten Eindruck gibt, gelten beim Profilbild die gleichen Regeln wie bei Ihrem Bewerbungsfoto. Wählen Sie ein Foto, auf dem Sie seriös lächelnd direkt in die Kamera schauen, vor einem neutralen Hintergrund stehen und das Sie etwa bis zum Oberarm abbildet. Verwenden Sie keine Schnappschüsse oder Selfies und achten Sie auch auf seriöse Kleidung. Ob Sie ein farbiges oder ein Schwarz-Weiß-Foto wählen, bleibt Ihnen überlassen.
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Profilbeschreibung

Die meisten Business-Netzwerke bieten Ihnen die Möglichkeit einer kurzen Beschreibung. Nutzen Sie sie und überraschen Sie Ihre Profilbesucher mit einer interessanten Information zu Ihrer Person. Sie können beispielsweise Ihre zwei größten Stärken in einem Satz verbinden, Ihren Studiengang kurz erklären oder Ihre Werkstudententätigkeit erläutern. Wir haben zwei Beispiele für eine aussagekräftige Profilbeschreibung für Sie vorbereitet:
  • Nicht nur BWL-Studentin, sondern auch kreative Hobbyfotografin.
  • „ERROR 404“? Nicht mit mir. Ich finde jeden Fehler und programmiere zukunftsorientierte Webseiten.
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Berufserfahrung

Hier listen Sie Ihren Lebenslauf auf – vermeiden Sie, nur Ihren Werdegang aufzuzählen. Nutzen Sie die Möglichkeit und beschreiben Sie Ihre fachlichen Erfahrungen. Beschreiben Sie die einzelnen Meilensteine mit Ihren persönlichen Learnings und Erfolgen. Haben Sie beispielsweise schon eigene Projekte geleitet? Dann führen Sie diese wichtige Einzelheit auf. Unser Tipp: Bleiben Sie immer ehrlich und halten Sie sich kurz.
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Kenntnisse und Fähigkeiten

Beide Netzwerke bieten Bereiche, in denen Sie Ihre fachlichen Kompetenzen präsentieren können. Haben Sie sich durch eine Fortbildung, Seminare oder im Studium wichtige Kenntnisse im Bereich Online-Marketing, IT-Support, Softwareentwicklung oder Projektmanagement angeeignet? Dann fügen Sie diese Schlagwörter in Ihrem Profil auf. So heben Sie sich von den anderen Profilen ab und erhöhen übrigens auch Ihre Auffindbarkeit – denn Headhunter suchen genau nach solchen Schlagwörtern.
Aber denken Sie daran: Nicht jeder Personaler sucht nach den gleichen Keywords. Deswegen lohnt es sich, mehrere wichtige Keywords für Ihren Beruf aufzulisten – auch, wenn es sich dabei ggf. nur um Synonyme handelt (z. B. digitales Marketing und Online-Marketing). Allerdings gilt: Klasse statt Masse. Zu viele Schlagwörter wirken unseriös. LinkedIn gibt übrigens auch die Möglichkeit, diese Kompetenzen durch andere User der Plattform bestätigen zu lassen. Ihre Freunde helfen hier bestimmt gerne
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Kontakte

Wer in Ihren Kontakten aufgeführt ist, stellt für Personaler ein wichtiges, doch von Bewerbern oft vernachlässigtes Kriterium dar. Personalmanager erhalten über Ihre Kontaktliste Aufschluss darüber, wie Sie als Person ticken. Haben Sie beispielsweise viele hochkarätige Kontakte, schmücken Sie sich womöglich gern mit fremden Federn. Nur Kontakte der eigenen Uni könnte bedeuten, dass Sie nicht gern über den Tellerrand schauen.
Sammeln Sie deswegen am besten Kontakte aus allen Bereichen: Professoren, Branchenpersönlichkeiten, Kollegen aus der Werkstudentenzeit und natürlich Ihre Kommilitonen. So zeigen Sie einerseits Interesse an Ihrem Arbeitsumfeld und andererseits, dass man Sie als Mensch im beruflichen und privaten Umfeld wertschätzt.

Zum Abschluss ein Pro-Tipp: Generell ist es von Vorteil, wenn Ihr Profil auch über Google gefunden wird. Wenn Sie dies aber nicht wollen, können Sie in den Privatsphäre-Einstellungen festlegen, dass Sie nur noch innerhalb des beruflichen Netzwerks erscheinen.

Lohnt sich ein Premium-Profil?

Viele berufliche Netzwerke bieten neben dem kostenlosen Profil auch eine Premium-Variante an. Dadurch erhalten Sie Zugriff auf noch mehr Features. Wir schauen uns im Folgenden die kostenpflichtigen Modelle der größten Anbieter, Xing und LinkedIn, genauer an.
Die Premium-Modelle beider Anbieter kosten etwa 10 Euro pro Monat beim Abschluss eines Jahresabos. Wichtig zu wissen: Dabei ist der Leistungsumfang von Xing wesentlich größer, da LinkedIn verschiedene Premium-Modelle anbietet. Für alle Premium-Features von LinkedIn müssen monatlich etwa bis zu 30 Euro fließen. Großartige Funktionsunterschiede bestehen zwischen den Plattformen allerdings nicht. Beide Anbieter ermöglichen den Premium-Usern beispielsweise das Einsehen der Profilbesuche, Zugriff auf spezielle Weiterbildungsangebote und eine umfassendere Suchfunktion.
Fakt ist: Ein Premium-Account lohnt sich häufig, wenn Sie tatsächlich gerade auf Jobsuche sind – dann allerdings auch nicht immer. Oftmals sind Sie mit einem seriös gepflegten Profil in der kostenlosen Variante bereits bestens aufgestellt.
Berufliche Netzwerke Premium Profil

Xing, LinkedIn oder einfach beide?

Auch wenn sich die Premium-Modelle nur marginal voneinander unterscheiden, gravierende Unterschiede zwischen den Plattformen gibt es trotzdem.
Als deutsches Unternehmen hat kein Mitbewerber mehr User in Deutschland, Österreich und der Schweiz als der Marktführer Xing. Deswegen finden Sie hier mehr deutsche Unternehmen als auf LinkedIn. Wenn Sie also vor allem bei deutschen Firmen arbeiten möchten, dann ist Ihre Chance, die passende Stellenausschreibung zu finden, hier größer. Statistisch gesehen sind übrigens mehr Ingenieur-, Architektur- und Versicherungsbüros auf Xing vertreten.
Ganz anders sieht es auf LinkedIn aus. Die Plattform ist vor allem auf internationale Unternehmen ausgerichtet. Ist Ihr Anspruch, bei einer weltweit agierenden Firma zu arbeiten, dann sind Sie hier bestens aufgehoben. Auch statistisch gibt es eine Empfehlung: Fast 50 % der ausgeschriebenen Stellen zielen auf Bewerber mit Studienabschluss ab, weswegen LinkedIn Akademikern etwas bessere Chancen als Xing bietet.

Die Zukunft der Jobsuche bleibt digital

Kontakt zu Kommilitonen, Stellenangebote und der Aufbau einer aussagekräftigen Online-Präsenz sind gute Gründe, wieso Sie sich heute für ein Profil auf einem Business-Portal entscheiden sollten. Denn Fakt ist: Was die beruflichen Netzwerke heute schon bieten, wird in Zukunft noch wichtiger für Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden. Denken Sie dabei nur an die Chancen des Stellenmarkts: Wann haben Sie zuletzt in einer Zeitung nach einem Job gesucht? Gerade für Jobeinsteiger können die Plattformen die Verbindung zum ersten Arbeitgeber darstellen. Nutzen Sie deswegen diese Möglichkeiten und arbeiten Sie von Beginn Ihrer Karriere an daran, Ihre Online-Präsenz kontinuierlich aufzubauen.