• Digital Detox

    Digital Detox:

    So einfach kann offline sein

Was für eine technische Innovation, die 2007 von Steve Jobs vorgestellt wurde: Das erste Smartphone der legendären iPhone-Reihe begeisterte die Massen. Seitdem ist das Handy aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Viele Funktionen machen es zu einem wahren Alltagshelfer. Zudem bietet es beste Unterhaltung überall, zu jeder Zeit.

Doch gerade diese Eigenschaft birgt Gefahren: Durchschnittlich alle 18 Minuten schauen wir auf den Bildschirm und das für mindestens zwei Stunden am Tag – eine Belastung für das Gehirn. Denn schauen wir während des Lernens auf das Handy, sinken der IQ und unsere Aufmerksamkeit enorm – selbst, wenn das Handy nur neben uns liegt. Da der Mensch per se nicht multitaskingfähig ist, lenken ihn eintrudelnde Textnachrichten, E-Mails und Anrufe sofort ab. Doch wie können Sie sich vor übermäßigem Digital-Konsum schützen? Das verraten wir Ihnen hier.

Was genau ist Digital Detox?

Ständig erreichbar, zu jeder Zeit online: Das generiert digitalen Stress und ist besonders in den späten Abendstunden fatal, denn die Fähigkeit, sich zu regenerieren, wird auf diese Weise beeinträchtigt. Wir schlafen schlechter – das Gehirn kommt kaum zur Ruhe. Es fehlen die Momente, in denen wir unseren Gedanken freien Lauf lassen und neue Informationen verarbeiten können, die wir über den Tag hinweg gesammelt haben.
Zudem tendieren wir dazu, unser Gehirn weniger in Anspruch zu nehmen und das Denken der Technik zu überlassen: Suchmaschinen spucken in Sekunden die Antwort auf jede Frage aus, das Navi leitet uns, wohin wir möchten. Hier ist Digital Detox gefragt! Auch als digitales Fasten bezeichnet, bedeutet diese Methode, die Nutzung digitaler Geräte zu reduzieren oder komplett darauf zu verzichten. Das schließt Smartphones, aber auch andere elektronische Geräte wie Tablets, Computer und die generelle Nutzung des Internets ein. Gönnen Sie sich deshalb eine digitale Auszeit und zelebrieren Sie das Real Life.

Auszeit gefällig?

Den Pause-Knopf drücken, zur Ruhe kommen – das wollen viele, aber schaffen es oft nicht. Doch, wie merke ich, dass ich überhaupt eine Auszeit von digitalem Konsum brauche? Die Smartphone-Sucht hat bei der Bevölkerung über die letzten Jahre extrem zugenommen. Kein Augenblick ohne das geliebte Telefon – sei es in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei einem Spaziergang mit dem Hund oder morgens bei einer Tasse Kaffee.
Auszeit beim Malen
Während in solchen Situationen früher mit der Zeitung geraschelt wurde, liegt heute das Smartphone elegant in der Hand. Damit wir stets up to date sind und keinesfalls etwas vom Weltgeschehen an uns vorbeizieht. Das Phänomen Fomo (Fear of Missing Out) beschreibt genau diese Angst, etwas zu verpassen. Doch was vielen Usern nicht bewusst ist: Verpasst wird hier das echte Leben, denn ständig auf den Bildschirm zu starren frisst Zeit. Viel Zeit. Deshalb ist es umso wichtiger, einfach einmal abzuschalten.

Nehmen Sie sich Zeit

Das Abschalten hat seine Vorzüge! Lassen Sie das Phone eine Weile links liegen und genießen Sie Quality Time. Nehmen Sie sich Zeit, Ihren Hobbys und Leidenschaften nachzugehen: Lesen Sie ein gutes Buch, fahren Sie Fahrrad oder machen Sie mal wieder einen Spaziergang.
Auszeit beim Lesen
Und zwar ohne den klingelnden Begleiter, denn durch die digitale Entgiftung leben Sie bewusster und achtsamer, schulen Ihre Sinne und damit die Konzentration. Ihr Gehirn und Ihr gesamter Körper können sich erheblich besser regenerieren, die Schlafqualität nimmt zu und Sie sind generell ausgeglichener. Viel ausgeglichener, um Zeit mit Freunden und der Familie zu verbringen – und um echte Gespräche zu führen.

Tipps für digitales Fasten

1
Überlisten Sie das System:
Nutzen Sie systemeigene Einstellungen wie Bildschirmzeit (Funktion bei iPhone) oder Digital Wellbeing (Funktion bei Android-Geräten), um sich darüber bewusst zu werden, wie viel Zeit Sie an Ihrem Smartphone verbringen.
2
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß:
Deaktivieren Sie die Push-Nachrichten-Funktion und die Benachrichtigungstöne, um nicht ständig abgelenkt zu werden und die Zeit für sich zu nutzen.
3
Back to the Roots:
Benutzen Sie eine analoge Uhr, um die Zeit abzulesen, einen Notizblock für die nächste Einkaufsliste oder einen haptisch ansprechenden Kalender für Ihre Termine.
4
Routine ist alles:
Starten Sie in den Tag und legen Sie das Smartphone für die erste Stunde nach dem Wachwerden beiseite. Dieses Prinzip lässt sich auch abends anwenden für einen erholsamen Schlaf. Zu einfach? Für die Extra-Herausforderung: Legen Sie einen kompletten Offline-Tag ein.
5
Genießen Sie in vollen Zügen:
Versuchen Sie die schönen Momente bewusst für sich zu genießen und nicht alles auf Instagram und Co. sofort zu dokumentieren. Diese Augenblicke sind für Sie allein bestimmt – und wertvoll.

Weniger digital, mehr Fokus

Selbstverständlich ist es Ihnen selbst überlassen, wie Sie mit Ihrem Medienkonsum umgehen. Allerdings kann die Digital-Kur in bestimmten Situationen eine große Hilfe sein. In Lernphasen ist Digital Detox definitiv sinnvoll – oder auch im Urlaub, um so richtig herunterzukommen und die Seele baumeln zu lassen. Aber auch einfach einmal kurz zwischendrin kann Digital Detox eine Bereicherung sein. Probieren Sie es aus und finden Sie heraus, welche Dosis für Sie am geeignetsten ist – und wie schön und einfach offline sein kann.