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Tourenskigehen

Der Berg ruft

Immer mehr Wintersportler zieht es zum Tourenskigehen in die Berge. Der Aufstieg und die Abfahrt durch unberührte Schneelandschaften können für Unerfahrene allerdings ziemlich gefährlich sein. Wir haben einen Experten gefragt, wie sich Risiken vermeiden lassen.

Tourenskigehen – also einen Gipfel auf Skiern besteigen und anschließend jenseits präparierter Pisten ins Tal fahren –  das ist absolut in. Neu ist die Sportart allerdings nicht: Schon im 19. Jahrhundert wurden die ersten Skitouren unternommen. Denn Liftanlagen gab es damals noch nicht.
Heute lockt vor allem die Idee, die ersten Spuren in den Tiefschnee zu machen, Skitourengeher jeden Alters auf die Berge. Wer mit seinen Tourenskiern ins winterliche Hochgebirge aufbricht, sollte das aber nicht ohne die entsprechende Kondition tun – und mit dem nötigen Wissen um die Risiken.
Wir haben bei Stefan Winter, Experte beim Deutschen Alpenverein für den Wintersport, nachgefragt, was beim Tourenskigehen unbedingt zu beachten ist.
Die größte Gefahr geht von Lawinen aus. Deshalb lesen Sie vor jeder Tour den Lawinenlagebericht (www.lawinen.org) und klären Sie folgende Fragen: Wie gefährlich ist es aktuell (Gefahrenstufe 1-5)? Wo genau sind die kritischen Stellen (Höhe/Exposition)? Besteht eine besonders gefährliche Situation (Neuschnee/Erwärmung/Schneedeckenaufbau)? Zudem sollten Sie bei jedem Tourenskigehen eine Lawinen-Notfallausrüstung im Gepäck haben. Dazu gehört ein Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), eine Sonde, eine Schaufel, eine Rettungsdecke, ein Erste-Hilfe-Paket – und natürlich ein ausreichend aufgeladenes Handy.
Um beim Aufstieg oder bei der Abfahrt nicht die Orientierung zu verlieren, brechen Sie weder in der Dämmerung noch bei sehr schlechter Sicht zu einer Skitour auf. Außerdem gehören unbedingt eine Karte sowie ein Kompass – idealerweise auch noch ein GPS-Gerät – in den Rucksack. In den Pausen und an Schlüsselstellen bestimmen Sie damit regelmäßig Ihre Lage.
Bei extrem steilen Aufstiegen besteht das Risiko abzurutschen und den Halt am Hang zu verlieren. Deshalb empfiehlt es sich, insbesondere bei verharschten oder eisigen Steilhängen, spezielle Harscheisen auf die Bindung zu setzen.
Die Abfahrten durch unberührten Tiefschnee sind faszinierend – aber nicht ganz ungefährlich. Denn die dicke Schneedecke verdeckt eventuell spitze Felsen oder breite Spalten. Gerade unerfahrene Skitourengeher sollten daher unbedingt einen Helm tragen, der vor Kopfverletzungen bei Stürzen schützt. Außerdem gilt die Regel: Möglichst nicht alleine unterwegs sein – und sich bei der Abfahrt gegenseitig im Blick behalten. So können Sie im Ernstfall sofort Erste Hilfe leisten.
Keinesfalls zum Tourenskigehen eine Bindung mit Fangriemen wählen. Denn die Fangriemen verhindern im Fall eines Lawinenabgangs, dass sich die Skier vom Schuh lösen können. Die Folge: Die Skier wirken unter den Schneemassen wie ein Anker, das Lawinenopfer wird noch tiefer verschüttet.
Besondere Vorsicht ist bei Skitouren in der Nähe oder auf Skipisten geboten. Damit es nicht zum Zusammenstoß mit Skifahrern kommt, steigen Sie immer nur am Rand der präparierten Piste auf. Außerdem sollten Tourenskigeher nicht unter Geländekuppen oder Abhängen verweilen und die Pisten – wenn überhaupt – zügig überqueren.
Besonders wichtig beim Tourenskigehen ist die richtige Einteilung der eigenen Kräfte. Denn auch die Abfahrt durch den Tiefschnee ist anstrengend – und müde, überanstrengte Fahrer verunglücken deutlich häufiger. Deshalb beachten Sie die folgenden Regeln: Beim Aufstieg immer nur so schnell gehen, dass Sie sich noch gut unterhalten können. In regelmäßigen Abständen legen Sie am besten eine Rast ein und trinken ausreichend. Insgesamt richten Sie das Tempo am letzten Mann oder an der letzten Frau aus. So gelingt es, dass sich niemand komplett auspowert.
 
 
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